2012 – Ein (subjektiver) Blick zurück

Nun ist es fast zu Ende, das Jahr 2012 – Zeit, einmal einen Blick zurück zu werfen auf die Themen und Projekte, die mich im letzten Jahr beschäftigt haben:

Am Lehrstuhl haben mich in diesem Jahr vor allem die Projekte „Medienscouts NRW“ und „School-IT Rhein-Waal“ eingenommen. Das Projekt Medienscouts endete gegen Mitte des Jahres, sodass hier vor allem der Evaluationsbericht einiges an Arbeit machte, aber in der Zusammenführung der Daten auch interessante Erkenntnisse zum Thema Peer-Education in der Schule lieferte. Es war u.a. spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Einzelschulen das Konzept der Medienscouts in ihre Schule integrierten.

Das School-IT Projekt startete Mitte des Jahres (zur Konzeption). Mit der Umsetzung des BYOD-Ansatzes in zwei deutschen und zwei niederländischen Schulen erhalten wir aktuell einen Einblick, welche Chancen und Herausforderungen dieser Ansatz der Medienintegration für Schulen bietet, angefangen von vielfältiger Medienarbeit im Unterricht durch die Möglichkeit der guten Ausstattung bis hin zu Problemen bei WLAN oder der Herausforderung der Personal- und Organisationsentwicklung an Schulen. So bot sich für mich neben einem spannenden Einblick in zwei deutsche und zwei niederländische Schulen auch die Möglichkeit, ein Forschungsdesign zu entwerfen, das als pädagogische Begleitforschung konzipiert ist und so auch über gemeinsame Reflexionen mit den beteiligten Schulen Entwicklungen in Schule anstoßen soll. Und auch das Thema Social Web und Schule hatte dieses Jahr seinen Platz.

Bewegt hat mich damit auch im letzten Jahr immer mal wieder die Frage nach der Bildungsforschung im Allgemeinen. Was machen wir als Erziehungswissenschaftler da eigentlich – unter welchen Bedingungen und Prämissen und mit welchem Ziel? Und was ändert sich beispielsweise durch den Einsatz digitaler Medien? Die Frage beschäftigt mich ja schon länger immer mal wieder (vgl. EduCamp-Beitrag in Hamburg) und so schwang es auch dieses Jahr als Arbeitsthema mit. Ein Ergebnis ist dann auch der Artikel für das Jahrbuch Medienpädagogik über eine Gestaltungsorientierung in der Mediendidaktik, der hoffentlich Anfang des Jahres dann auch erscheinen wird. Neben einer theoretischen Beschäftigung ging es dieses Jahr aber auch darum, ‚Forschung zu vermitteln‘ oder eine Auseinandersetzung damit anzuregen, sei es in Form der Betreuung von Abschlussarbeiten, aber auch in Form von Ãœberlegungen, welche Forschungstätigkeiten in einem Weiterbildungsstudiengang Platz haben, um ein Forschungsmodul für den Weiterbildungsstudiengang Educational Leadership zu entwerfen.

Eine anderes Thema habe ich zusammen mit Sandra Hofhues aufgearbeitet: Im Prozess unserer Dissertationen fiel uns auf, dass es durchaus parallele Diskussionen in unseren Forschungsfeldern gibt. Diese Parallelen haben wir zum Auftakt genommen, um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Medienbildung und ökonomischer Bildung nachzuzeichnen (Beitrag in merz Wissenschaft).

Auch das Thema Medienkompetenz und Hochschule hat mich auch dieses Jahr nicht losgelassen, vor allem das Thema der kritischen Informations- und Medienkompetenz: Zum einen als Grundlage für die Integration digitaler Medien in die Hochschullehre, zum anderen als Ausdruck von Hochschul- und Disziplinenkultur oder als Teil der Lehrerbildung. Zusammen mit Michael Kerres haben wir einen Ãœberblicksartikel zu Medien in der Hochschule geschrieben und das Thema des Einsatzes des Social Web in der Hochschule auch in einem Symposium für die diesjährige ECER in Cádiz bearbeitet – für mich eine interessante Erfahrung. Mit  Sandra Hofhues habe ich vor allem eine besondere Stufe in den Fokus gesetzt habe: die Doktorandenausbildung, die zu unserem Erstaunen wenig digitale Medien einsetzt. Hier werden wir sicherlich auch das nächste Jahr weiter am Ball bleiben.

Neben einer thematischen Fokussierung vor allem auf den Medieneinsatz in Schule und Hochschule hat mich dieses Jahr auch das Bloggen bzw. Nicht-Bloggen beschäftigt. Denn ich habe gemerkt, dass ich zum Teil weniger bloggte, als mir lieb war – vielleicht gelingt es 2013 ja, einen anderen Modus zu finden. Anlässe wird es sicherlich genug geben 😉

Nun wünsche ich erst einmal allen Lesenden einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2013.