Digitale Medien und Schule

Gestern war ich auf der ZEIT Konferenz Schule und Medien. Gastgeber waren die Telekom-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Zeit. Während ich an der letzten Konferenz zum Thema Lehrerbildung das Fehlen der Medien noch monierte, waren sie diesmal zentraler Bestandteil der Diskussion (es wurde auch gewittert). Auslöser war eine Studie von Allensbach zur Einschätzung digitaler Medien in der Schule. Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schüler wurden nach der Integration digitaler Medien in den Schulalltag befragt, die Ergebnisse kann man hier nachlesen.
Bardo Herzig gab im Anschluss daran in seinem Referat nochmals einen Überblick über die Komplexität, digitale Medien im Lehr-Lernsetting zu untersuchen und stellte eingängig unterschiedliche Medienforschungsperspektiven vor. Dabei kam er zu folgendem Resümee:

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Als zentral hob er am Schluss die Wichtigkeit des Zusammenspiels von Gestaltungsprozessen und deren Untersuchung für die Erforschung von Medien in der Schule hervor:

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Auffallend war im Rückblick auf die Konferenz aus meiner Perspektive zweierlei: Zum einen ein Verständnis digitaler Medien einzig als Werkzeuge zur Unterrichtsgestaltung. Dieses Verständnis hatte dann auch dementsprechende Auswirkungen als es darum ging, zu definieren, welche Medienkompetenz Lehrpersonen, aber auch Schülerinnen und Schüler benötigen. Dieses Verständnis wurde zwar im Laufe der Konferenz unter anderem durch die Beiträge von Heidi Schelhowe aufgeweicht, allerdings bin ich mir nicht sicher, inwieweit die damit verbundenen Veränderungen wirklich sichtbar wurden.
Zum anderen wurde auch 2013 immer noch über schulische Infrastruktur (sei es in Form von Computerräumen (!) sei es in Form von Lehrerpersonen als Systemadminstratoren dafür) gesprochen, nur an wenigen Stellen kamen Stichworte wie BYOD oder aber auch mobile Nutzung von Geräten durch Smartphones/Tablets auf. Und wenn, dann wurden diese Entwicklungen, so meine Einschätzung, eher kritisch beäugt.
Einig waren sich immerhin alle Teilnehmer, dass digitale Medien in die Schule gehören, wenn auch die Vorstellungen, wie am besten, deutlich divergierten.