E-Teaching & domänenspezifisches Vorwissen

Lerche, Thomas
E-Teaching bei Lernenden mit geringem domänenspezifischen Vorwissen. Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Lerneraktivität, Lernervoraussetzungen und Lernleistung in einem virtuellen Tutorium zur Statistik

E-Learning, also die Unterstützung des Lernens und Lehrens mit digitalen Medien, bietet – im Vergleich zur klassischen Präsenzlehre – alternative Methoden der Unterstützung des Kompetenzerwerbs. Viele dieser Methoden werden aus pädagogischer Sicht als interessant angesehen und zielen dabei vor allem auf die Unterstützung des selbständigen Lernens und Arbeitens, also der Eigenaktivität der Nutzer. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht zumeist die Förderung der Wiederholung, Intensität, Dauerhaftigkeit und eigenständige Beschäftigung mit dem Lerngegenstand. Daher ist es bei der Konzeption von netzwerkbasierten Lernumgebungen oft ein wichtiges Ziel, möglichst viel Lerneraktivität zu erreichen. Diese Arbeit überprüft, ob die Lerneraktivität im Kontext eines virtuellen Tutoriums
bei Lernenden mit geringem domänenspezifischen Vorwissen auch prädiktiv für den Lernerfolg ist.
Das Ergebnis der Studie zeigt nur einen geringen Zusammenhang zwischen diesen beiden Variablen. Darüber hinaus zeigen viele Lernende, die das virtuelle Tutorium besonders intensiv nutzen, schlechtere Lernleistungen als moderate Nutzerinnen und Nutzer. Eine Fokussierung auf die Steigerung der Lerneraktivität als Ziel virtueller
Veranstaltungen ist daher im Kontext dieser Veranstaltung zu kurz gegriffen. Ziel sollte es vielmehr sein, eine realistische Wahrnehmung der Aufgabenschwierigkeit und eine intensive, kommunikative und reflexiven Auseinandersetzung mit den Inhalten zu fördern. Dokument 1.pdf (2,709 KB)