eAssessment

eAssessment ist in aller Munde. Die Frage, die ich mir stelle, ist: Brauchen neue Lernformen nicht auch neue
Prüfungsformen?
Meist sind ePrüfungen "nur" online multiple choice Aufgaben. Jedoch sollen doch auch tiefergehende Lernziele und nicht nur Faktenwissen geprüft werden, denn dafür könnte die Information auch in Papierform vorliegen.
Neue Prüfungsinhalte sind gefragt, bei dem mehr Problemlösen und Anwenden im Vordergrund steht. Dann braucht man sich auch um die Sicherheit keine allzu grossen Gedanken mehr machen: alle dürfen alles benutzen, erst in der Anwendung stellt sich heraus, ob man es wirklich gelernt hat. Im realen Leben ist man ja auch mit PRoblemen konfrontiert, die man mit allen Hilfsmitteln zu lösen versucht.
Vielleicht könnte man hier auch einen Gedanken aus dem Blog Lernpfade übernehmen: Zwar ging es im Artikel um Plagiate, aber auch Prüfungsformen sind so denkbar: ""Die Aufgabe müsste heißen: Findet Themen, zu denen nichts im Internet zu finden ist, und erklärt, warum sie im Internet nicht zu finden sind." (U. Eco)….

27.03.2006Gerade lese ich einen Artikel von Preussler & Baumgartner, der kompetenzbasierte Prüfungsformen als Instrument zur Evaluation von E-Learning vorschlägt. Dieses Verfahren kann m.E. nach auch für eAssessment übernommen werden, so dass herkommliche MC-Fragen überwunden werden können:

„Eine der hauptsächlichen Fehler bei Evaluationen besteht gerade darin, dass die Aufmerksamkeit in erster Linie auf die Methodik der Verfahren gelegt wird und dabei die Frage nach den Lernzielen vernachlässigt wird. Das Ergebnis beschränkt sich dann häufig auf die Bewertung einfacher Formen der Wissensvermittlung (präsentative Lehrformen) und weniger auf die Evaluierung von Fähigkeiten und Kompetenzen (vgl. Peter Baumgartner & Annabell Preussler 2005:5).An dieser Stelle könnte dann ein gänzlich anderer Ansatz zum Tragenkommen, nämlich die Idee einer kompetenzbasierten Ausbildung und deren Bewertung(Hervorhebung M.S.). Unter dem Begriff der Kompetenz verstehen wir nach John Erpenbeck & Lutz von Rosenstiel „Dispositionen selbstorganisierten Handelns“ (2003:11). Dabei zeigen sich Kompetenzen vor allem in kreativen Leistungen, die im Gegensatz zu Qualifikationen eben nicht auf traditionellem Weg geprüft werden können und sollen. Sie beziehen sich eher auf selbstorganisierte subjektorientierte „Aufführungen“, die auch als Performances verstanden werden können. Die Prüfungsleistungen werden in ePortfolios gesammelt und archiviert. Diesen Ansatz […] ist unserer Ansicht nach ein wichtiger Schritt bei der Bewertung von Qualität in eLearning-Szenarien“.
(Preussler, A., & Baumgartner, P. (2006). Qualitätssicherung in mediengestützten Lernprozessen – Zur Messproblematik von theoretischen Konstrukten. In: Sintler, A. (2006). Qualitätssicherung im eLearning. Münster: Waxmann, S. 11-12)