John Traxler | Mobile Learning

Im Rahmen der Online Educa 2008 nehme ich in der Pre-Conferenz an der Session «Hands-On Handheld – Introducing Mobile Learning» teil. John Traxler sprach heute zum Thema Mobile Learning. Nach ca. 5-7 Jahren praktischem Tun in diesem Bereich fasste er seine Erfahrungen zusammen.

Mobile learning ordnet er auf einem Kontinuum an:
static luggable mobile ubiquitous, wearable, pervasive
PC laptop tablet PDA phone

Interessant ist, dass m-learning weltweit unterschiedlich konnotiert ist. In Europa ist es am ehesten als Nachfolge von E-Learning bezeichnen, in Afrika gibt es diese E-Learning Tradition nicht. Somit referenziert man auch nicht unbedingt auf die E-Learning Tradition und entwickelt neues. Nach Traxler sind Definitionen, die den technischen Aspekt in den Fokus rücken, sehr problematisch, denn diese Techniken ändern sich immer wieder. Auf was es ankommt, ist die Erfahrung, die Lernende während des Lernprozesses machen.

Traxler stellte seine „rough-and-ready taxonomy of m-learning vor:

  • technology-driven mobile learning (Focus of technical proof on conepts)¨
  • miniature, but portable e-learning (from desktop to telephone)
  • connected classroom learning (not mobility in community, e.g. voting systems)
  • informal, personalised situated mobile learning
  • remote, rural, outreach m-learning (e.g. for homeless)
  • equity, inclusion, assessivity diversity
  • mobile training, performance support, corporate training (cisco, IBM)
  • large scale implementation (jisc-Projekte)

Doch was ist nun der Unterschied zwischen e-learning und m-learning, ausser vielleicht der Technologie?

m-learnig e-learning
MMS, SMS, PDA, smartphone Laptop, PC, …
spontaneos, situated, portable, context-aware, informal, personal, … intelligent, multimedia, media-rich, interactive, institutional, structured, accessible, …

Warum sollte man sich mobile learning widmen, bzw. diese Art des Lernens an Schulen und Hochschulen einführen? Als Gründe für mobile learning gibt Traxler folgende an:

  • hard to reach peple (like homeless, in Entwicklungsländern, …)
  • work-based learning
  • part time learning, distance learning
  • „dead“ time
  • supporting non-traditional students (als erster Schritt hin zu Medienkompetenz)
  • assessivity

Aber es gibt auch für Institutionen gute Gründe, sich mobile learning zu widmen

  • recruitment
  • competitive full-cost courses
  • new markets
  • PR, image, marketing

Nun schliesst sich der technische Teil der Session an. Welche Geräte kann man überhaupt für mobile learning nutzen und welche Vor- und Nachteile haben sie?

  Vorteile Nachteile
iPod: restricted format Learning to go, cheap, no major infrastructure changes no user interaction, limited use, developing content can be time consuming
PDA:Less restricted, easy to add new programs to play new format good connectivity, connected with networks or usergroups, camera, voice recorder expensive, ownership issues, can require existing technology
Smart phone: similar to iPods, hard to change formats mobile wireless, like PDA, SMS, MMS expensive to buy and to run, can require existing technology

Ich bin nicht sicher, was ich von mobile learning halten soll. Es gibt sicherlich Fälle, in denen der Einsatz von mobilen Technologien interessant ist (man denke an Exkursionen, usw.), allerdings halte ich den Begriff learning nicht für zielführend, zumindest aus meiner pädagogischen Perspektive. Die Frage ist, ob es nicht eher eine mobile Bereitstellung von Information ist. Wie ich schon hier gesagt habe, denke ich nicht, dass tiefe Lernprozesse und Reflexionsprozesse „zwischendurch“ angeregt werden können, indem man Material bereitstellt. Allerdings ist die Informationsbereitstellung just-in-time für viele Bereiche eine Chance (man denke an Museen, Ambulanzen, usw.). Die Informationen stehen dort flexibel zur Verfügung, wo man sie braucht. Betrachtet man allerdings die Interaktionskomponente, die nach und nach auch mobil umgesetzt werden kann, dann können sich hier spannende Szenarien ergeben.