Lehramtsstudierende und Migration

Zusammen mit Kolleg*innen aus Politikwissenschaft und -didaktik habe ich mit Sabine untersucht, wie Lehramtsstudierende über Migration denken. Hierzu haben wir uns die Metaphern näher angeschaut, mit denen Studierende über Migration sprechen. Denn ….

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Heterogenität und (kulturelle) Vielfalt fordern das Bildungssystem und Lehrer*innen in ihrem professionellen Handeln heraus. Der Artikel fokussiert die Wahrnehmung von Kultur und die kulturell gebundene Interpretation von Vielfalt bei Lehramtsstudierenden. Als Teil eines größeren Forschungsprojekts, das die Deutungsmuster von Lehramtsstudierenden im Kontext kultureller Heterogenität erforscht, rekonstruiert der Artikel die Verwendung metaphorischer Konzepte in diskursiven Interviews. Studierende nutzen Metaphern, um das komplexe Themenfeld von Kultur und Heterogenität auszudrücken. Im empirischen Teil werden hierzu verschiedene metaphorische Konzepte identifiziert und diskutiert. Die metaphorischen Konzepte der Lehramtsstudierenden unterscheiden sich von Metaphern, die den öffentlichen Diskurs beherrschen. Dennoch betonen die meisten metaphorischen Konzepte statische Kohärenzvorstellungen von Kultur, mit Hilfe derer die Differenz zwischen ‚Wir‘ und ‚Anderen‘ herausgestellt wird, während dynamische Konzepte weniger oft verwendet werden. Die Ergebnisse werden aus kultur- und herrschaftskritischer Warte diskutiert.

https://www.metaphorik.de/sites/www.metaphorik.de/files/journal-pdf/29_2019_gauch_fagemann_sommer_schiefner.pdf

Dabei haben wir festgestellt, dass Denkmuster, die Vielfalt und Wandel als Normalität ihrer Lebenswelt begreifen, eher die Ausnahme sind. Hier ist insbesondere die Lehrer*innenbildung gefragt, hier eine konzeptionelle Weitung vorzunehmen. Daher werden wir auf der Grundlage der unterschiedlichen metaphorischen Konzepte nun Lehr-Lernmaterial für die Lehrer*innenaus- und weiterbildung konzipieren, welche die Entwicklung einer Selbstreflexionskompetenz über den Konstruktionsprozess von ‚Eigenem‘ und ‚Anderen‘ sowie die eigenen Machtpositionen darin anregen sollen.