Netiquette 2.0 – Was bringts?

Der Begriff der Netiquette hat ein wenig Patina angelegt und wirkt angesichts des schönen neuen Web 2.0 etwas veraltet. Dabei ist die Notwendigkeit für Verhaltensregeln im Web so dringend wie nie zuvor. Gerade bei Jugendlichen scheint das mobben und dissen übers Netz zum Volkssport zu mutieren: Die Anonymität des Web bietet viele Möglichkeiten – Denunzieren leicht gemacht

So ist es vielleicht auch nicht verwunderlich, dass dieses Thema aktuell wieder verstärkt diskutiert wird. Wie z. B. hier und hier. Gerade Letzteres passiert mir beim Informellen Blog sehr häufig. Studierende überlassen mir gerne die Recherche für das eine oder andere Thema: „Könnten sie mir mal eine Literaturliste zu diesem und jenem schicken?“ Äh ja. Bis wann hätten Sie es denn gerne?

Die Netiquette (2.0) hat sicherlich viele Aspekte, einige habe sich nicht verändert, andere müssen den (technischen) Entwicklungen im Web angepasst werden. In schöner Art und Weise hat dies Oliver Bendel in seinem Blog getan

1. Du sollst deinen Namen nennen, wenn du einen anderen Namen nennst.
2. Du sollst auf deiner Website und in deinem Blog ein Impressum führen.
3. Du sollst nachdenken, bevor du einen Beitrag verfasst, und keine Fehlinformationen verbreiten.
4. Du sollst das Werk von anderen nicht als dein eigenes ausgeben.
5. Du sollst Handy und Computer nicht zur Ãœberwachung von anderen benutzen.
6. Du sollst deine Person nur öffentlich darstellen, wenn du eine öffentliche Person bist.
7. Du sollst mit einer fremden Identität oder einem Fake andere nicht irreführen.
8. Du sollst weder in deiner Sprache noch in deinen Handlungen anderen Gewalt antun.
9. Du sollst andere nicht mit deinen Nachrichten und mit deinen Gesprächen belästigen.
10. Du sollst Handy und Computer so oft wie möglich ausschalten und dem Gesang der Vögel lauschen.

Ich muss sagen, dass ich mich schon im Grossen und Ganzen daran halte, vor allem meinen Namen nenne, wenn ich über andere schreibe. Und so eine Art Impressum haben wir bei unserem Blog auch. Das heisst aber nicht, dass ich mich überall im Netz mit Vor- und Nachnamen eintrage. Aber das ist wohl klar. Es geht wohl vielmehr um eine Orientierung für das eigene Verhalten, darüber zu reflektieren wie man sich im Netz verhält.

Die Frage ist, ob dies die „Zielgruppe“ erreicht oder doch wieder nur die, bei denen am wenigsten Grund zur Verhaltensänderung besteht. Oder wie schaut es aus bei Euch aus? Ablassbriefe gibts auf öffentliche Beichte im Kommentar.

Comments

Hallo Mandy,

ich finde durchaus, dass man die Netiquette auf aktuelle „Trends“ im Netz übertragen kann. Wir haben dies neulich auch beim Vortrag von Jan Schmidt in Augsburg (an-)diskutiert. Allerdings frage ich mich schon lange, wie eine Netiquette (1.0 oder 2.0) tatsächlich wirkt: Weiß ein Jugendlicher überhaupt, was „richtiges“ Verhalten im Netz ausmacht? Kennen Lehrer die Netiquette und bringen ihren Schülern entsprechende Verhaltensregeln bei? Wie wird Netiquette vermittelt? Eine Liste mit Do’s und Don’ts reicht wohl kaum aus…

Liebe Grüße,

Sandra

… ähm, und hallo Matthias 😉

Sorry, ich hatte den Beitrag erst als „Mandy“ gebloggt, *blush

[…]10 einfache Verhaltensregeln[…]

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