Rückblick: Erfolgreich mit Neuen Medien! Workshop: Lernen kommunikativ – Weblog, Twitter, Facebook & Co

Gestern habe ich zusammen mit Felix Schaumburg auf der GEW-Konferenz „GEW-Konferenz: Erfolgreich mit Neuen Medien! – Was bringt das Lernen im Netz“ einen Workshop gestaltet, der sich unter dem Titel „Lernen kommunikativ – Weblog, Twitter, Facebook & Co.“ dem Lernen vor allem mit sozialen Medien widmete. Wir haben ca. 3 Stunden mit engagierten Lehrpersonen, Weiterbildnern und Lehrerinnen und Lehrern und – was ich nett fand - auch mit Schülerinnen diskutiert. Gerade die Diskussion mit diesen unterschiedlichen Personengruppen fand ich gelungen, wurden doch gerade dadurch einige Kontroversen sichtbar, die natürlich durch uns auch angestoßen wurden. Bewusst offen gestaltet, ohne Vortragsinput und mit Einstiegsthesen, gaben wir den Teilnehmenden Raum, sowohl eigene Fragen zu formulieren und diesen nachzugehen als auch besonders relevante Punkte zu diskutieren.  Von sehr kleinen Fragen zu Beginn (Wie nutze ich Facebook im Unterricht) kamen wir sehr schnell auf größere Diskussionen zum Bereich Schule und digitale Gesellschaft. Festgehalten haben wir die Diskussion währenddessen in einem EduPad (danke nochmals an René Scheppler für das spontane Einrichten). Ich denke, im Dokument werden die unterschiedlichen Diskussionspunkte nochmals deutlich.

Das schöne an Workshops ist es, dass sie auch „nachklingen“ – vielleicht bei den Teilnehmenden, sicher aber bei mir. Beschäftigt hat mich z.B. schon länger die Frage der „angemessenen“ Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen, die natürlich auch im Workshop gefordert wurde. Schnell bildeten sich Positionen heraus: diejenigen, die verordnete Fortbildungen „für alle“ auch im Bereich soziale Medien befürworteten und die anderen, die sich eher für mehr Eigeninitiative und eine veränderte Form aussprachen. Die Frage, die immer wieder durchschimmerte: Was ist die Freiheit des oder der Einzelnen und was die normativ geprägte Sichtweise von Pädagoginnen und Pädagogen, auch und insbesondere bei der Nutzung von sozialen Medien? Diese lassen sich in ihrem Einsatz nun nicht mehr nur auf das schulische Klassenzimmer oder eine feste Lernplattform beschränken, sondern reichen in das Leben des oder der einzelnen. Das ist sicherlich ein Thema, welches in Zukunft noch stärker Beachtung findet, verbunden mit Reflexion über Nähe und Distanz sowie Authentizität.

Ziel war es, dass wir nicht nur über soziale Medien reden, sondern der GEW auch Empfehlungen in Form von Thesen mit auf den Weg zu geben, so dass wir uns alle am Ende des Workshops in „Mainzer Thesen“ versucht haben. Diese werden in den nächsten Tagen durch die Teilnehmenden noch überarbeitet und dann an die GEW weitergeleitet – ich bin gespannt, wie sie in die Diskussion einfliessen.

Doch was bleibt außerdem von der Veranstaltung? Es war ein erster (und überfälliger) Schritt, dass sich der Bereich Schule der GEW dem Thema „Lernen mit Medien“ widmete, ein Thema, welches im Zeitalter der digitalen Agenda und dem Wissenschaftsjahr Digitale Gesellschaft  gestern zeitgleich auch auf politischer Ebene diskutiert wurde (Thesen u.a. bei Jöran). Allerdings besteht m.E. die Herausforderung darin, dass auch Schule an diese Diskussionen anschlussfähig ist und sich nicht nur auf die Nutzung einzelner Tools oder Medien für den Unterricht konzentriert, denn die Herausforderungen (vor allem für Bildungsinstitutionen) sind „breiter“, wie u.a. auch hier zusammengefasst wird:

Auf den Punkt brachte es dann Jöran Muuß-Merholz (wenn auch in einer anderen Veranstaltung 😉 ):