Tagungsrückblick I – GMW 2012 in Wien

Mein Tagungsmarathon nähert sich dem Ende, so dass es langsam Zeit wird, all die Eindrücke zusammenzufassen – kein leichtes Unterfangen.

Beginnen möchte ich mit der für mich ersten Tagung im September, der GMW 2012, dieses Jahr an der TU Wien stattfindend. Nachdem ich die letzte Tagung in Dresden leider übersprungen musste, war ich auf die diesjährige Tagung gespannt. Neben vielen interessanten Gesprächen möchte ich jedoch zwei Aspekte in den Mittelpunkt des Resümees stellen: Zum einen die Ausrichtung der GMW in Richtung Science 2.0, zum anderen die Arbeit rund um den akademischen Nachwuchs.

Spannend war für mich der Workshop der Dresdner Kollegen Pscheida, Köhler, Herbst, Federow, Neumann: De-Constructing Science 2.0 – Studien zur Praxis wissenschaftlichen Handelns im digitalen Zeitalter (abstract). Hier haben wir an unserem Thementisch vor allem über Wissenschaftskultur und E-Science diskutiert. Wie passt E-Science zu etablierten Handlungsweisen im Rahmen von Wissenschaft und Forschung? Wie geht man um mit der Beschleunigung in der Wissenschaft? Entstanden ist dabei folgendes Plakat:

Ich bin gespannt, wie wir diese Diskussion weiterführen können, denn sie passt hervorragend zu unserem eingereichten Beitrag (hier noch der Bericht der Veranstalter über den gesamten Workshop). Es hat mich daher sehr gefreut, dass sich die GMW nicht mehr nur als Mediendidaktische Veranstaltung sieht, sondern auch den Forschungsbezug stärkt – und dies kann man ja sowohl von der Forschung, aber auch der Lehre her denken. Und hier knüpfte der  Vortrag von Sandra Hofhues und mir zum Thema „Doktorandenausbildung zwischen Selbstorganisation und Vernetzung: zur Bedeutung digitaler sozialer Medien“ an (slides / Fulltext). Wir haben, ausgehend von einer Befragung zu Beginn des Jahres aufgezeigt, wie Doktoranden digitale soziale Medien in ihrem Promotionsstudium eigenverantwortlich, d.h. ohne Druck durch vorgegebene Programme, nutzen. Unser Fazit war eher ernüchternd, so findet kaum ein Austausch über digitale soziale Medien zwischen Doktoranden statt – was interessante Interpretationsmöglichkeiten, vor allem aber neue Forschungsfragen generiert – vielleicht ja sogar in Kooperation mit den ein oder anderen Interessierten.

Eng daran knüpft sich das Thema des wissenschaftlichen Nachwuchses. Mit dem Hut der Nachwuchsverantwortlichen der Sektion Medienpädagogik der DGfE interessiert mich vor allem auch, wie andere Gesellschaften ihre Nachwuchsarbeit angehen, zumal es gerade zwischen der GMW und der Sektion einen engen Austausch und Überschneidungen gibt. Leider konnte ich nicht am ersten Tag da sein, umso mehr haben mir die Diskussionen um die Initiativen zur Nach­wuchs­för­derung der GMW etwas gebracht. Eine kleine, aber feine Runde entwickelte, auch ausgehend vom Jungen Forum Hochschul- und Mediendidaktik, weiterführende Ideen der Nachwuchsarbeit, die auch für die Sektion interessant sind (Bericht folgt).  Es zeigte nochmals, dass der Bedarf zur Unterstützung von wissenschaftlichem Nachwuchs, der übrigens nicht nur auf die Promotionsphase, sondern bis zu 2 Jahre nach der Diss gilt, ähnlich sind. Ich bin gespannt, welche Ideen sich im Nachgang zur Tagung so weiterspinnen werden.

Auf jeden Fall war die GMW mal wieder die Gelegenheit, viele Menschen wieder zu sehen, die sonst eher verstreut in Deutschland, Österreich und der Schweiz am Thema arbeiten – und dafür an alle ein herzliches Dank 🙂

Jetzt freue ich mich sehr auf die GMW 2013, die in Frankfurt stattfinden wird und für die die Frankfurter schon jede Menge Vorgeschmack geboten haben 🙂

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