Sprichwörtlich bis zum (Jahres-)Ende beschäftigen mich digitale Medien, so dass es Zeit wird, noch einen Blick auf die letzten beiden Wochen zu werfen, die turbulent, aber sehr interessant waren. Nach dem letzten Wochenende zum Thema Digitalisierung stand Mitte Dezember ein ähnlicher Marathon vor mir, der aber rückblickend in seiner Zusammenschau durchaus lohnenswert war:
Begonnen haben wir den Jahresendspurt mit der Gestaltung des Workshops Lehre Plus an der TU Kaiserslautern. Dies ist das hochschuldidaktische Format der TU, um über aktuelle Lehrfragen in Austausch zu kommen. Regelmäßig treffen sich dann hier die an Hochschuldidaktik interessierten Professor*innen, um „(…) den Erfahrungsaustausch über Lehre zwischen den Fachbereichen und einzelnen Statusgruppen der Universität zu initiieren und verstetigen. Dabei werden neue Entwicklungen und innovative Lehr-/Lernmethoden innerhalb der Universität diskutiert und bekannt gemacht“ (Quelle). Monika Haberer und ich konnten dabei den letzten Workshop 2017 gestalten. Besonders passend empfand ich es, dass im Rahmen diesen auch der Lehrpreis der TU verliehen wurde (herzlichen Glückwunsch an Prof. Dr. Deponte), so dass wir mit dem Thema OER über die Sichtbarkeit von Lehre eine gute Ãœberleitung hatten. Monika und ich haben dabei insbesondere ein Nachdenken über offene Bildung anregen wollen (und weniger über Lizenzen sprechen wollen), so dass wir hier bewusst einen breiteren, abstrakteren Einstieg gewählt haben. So konstatierte uns der Vizepräsident auch gleich einen „ganz anderen Workshop“, in dem man danach mit mehr Fragen als Antworten rausgeht. Ich würde ja immer sagen: Ziel erreicht 🙂 Interessant war es aus meiner Perspektive, dass es an der TU schon viele Initiativen gab, Lehr-Lernmaterial öffentlich zur Verfügung zu stellen, man aber von einige dieser Praktiken wieder abrückte. So kamen wir dann schnell auch auf die Frage zu sprechen, ob „die Universität durch OER ihren USP verliere“ (Zitat eines Teilnehmenden) oder ob OER nur etwas für die Sozialwissenschaften sei, deren Lehre sich von denen der Ingenieurs- und naturwissenschaftlichen Fächer unterscheide. Die Diskussion war dementsprechend breit.
Vertieft haben wir das Thema dann in der Woche drauf im Rahmen der 1. Runden Tische des Projektes OERlabs: erst an der Universität zu Köln (zum Beitrag dazu hier), an dem ich einen Input zu Gesellschaft und Schule geben durfte, dann an der TU Kaiserslautern.
Ziel der Multistakeholderdialogs ist es, alle Beteiligten an einen Tisch bringen sollte – eine Idee, die die Woche vorher in Köln schon gelang . Wir freuten uns, dass auch an der TU viele unterschiedliche Personen (Studierende, Abteilungseitungen der Verwaltung, Professor*innen und Hochschulleitungen) unserer Einladung folgten und gemeinsam die Frage diskutierten, welchen Beitrag OER in der Universität spielen können.
Nach einem Input von Prof. Dr. Jäckel, indem er breit und aus verschiedenen Perspektiven OER beleuchtete (und dies auch kunstgeschichtlich unterstrich, was mich besonders freute) diskutierten wir an drei Tischen z.B. das Thema „OER als Marketing oder Markenbildung“, „Medienproduktion – Hürde oder Entfaltungsmöglichkeit“ oder konnten in einem Kooperationskaufladen Bedingungen für gelungene Kooperationen reflektieren. Mich freute insbesondere, dass es uns gelang, unterschiedliche Akteur*innen der Hochschule ins Gespräch zu bringen.
Dementsprechend gehe ich mit einem guten Gefühl in die Zeit zum Jahresende und bin gespannt, wie wir die angefangenen Gespräche, denn wie immer war die Zeit viel zu kurz, auch 2018 weiterführen können. Erste Ideen dazu sowie einen ausführlichen Rückblick und eine Zusammenfassung werden wir direkt im neuen Jahr auf der Seite der OERlabs zur Verfügung stellen. In der Zwischenzeit lohnt es sich, schon einmal den Podcast zum Projekt Bildungsshaker zu abonnieren, hier finden sich auch die Reflexionen der Mitarbeitenden zu den Multistakeholder-Dialogen in Köln und Kaiserslautern – sehr empfehlenswert!