Digitalisierung in der Lehrer*innenbildung: Beitrag zum Programmkongreß Qualitätsoffensive Lehrerbildung

Gestern und heute findet der 2. Programmkongress zur Qualitätsoffensive Lehrerbildung statt. 2 Tage steht dann die Lehrer*innenbildung mit ihren aktuellen Herausforderungen im Mittelpunkt. Auch an diesem Kongress konnten wir den Schwerpunkt Digitalisierung bearbeiten. Während vor zwei Jahren insbesondere die Präsentation der Projektideen im Vordergrund standen, haben wir (Sven Kommer, Ulrich Kortenkamp, Ilka Goetz, Sindy Riebeck und Christian Hochmuth und ich) dieses Jahr versucht, die Projekte miteinander zu verbinden und damit unterschiedliche Schlaglichter auf die Diskussion rund um Lehrer*innenbildung und Digitalisierung zu werfen. Unter dem Titel „Digitalisierung in der Lehrkräftebildung – Lessons Learned zwischen Hochschulstrategie und -alltag“ verfolgte unser Forum das Ziel, ausgehend von dem Projektergebnissen der workshopleitenden Hochschulen einen Peer-Austausch mit weiteren Einrichtungen zu initiieren. In einem World-Café wollten wir diskutieren, wie übergreifende Handlungsansätze hinsichtlich Digitalisierung bzw. digitaler Medien in der Lehrer*innenbildung aussehen und welche Erfahrungen mit unterschiedlichen Ansätzen gemacht wurden.

Unser Konzept sah dabei vor, ausgehend von Flechsigs Handlungsebenen Beispiele der Hochschulen auf diesen unterschiedlichen Ebenen vorzustellen und dann gemeinsam zu diskutieren. Unsere jeweiligen Projekte passten dann auch ganz gut, um die Ebenen plastisch zu machen: Nach 2 Inputs zu Hochschulstrategie und Konzeption von Medienbildung auf Hochschulebene und daran anschliessende Disksusion an Thementischen stellten dann zwei Inputs Module und Lehrveranstaltungen vor, bevor sich auch hier eine Diskussion anschloss. Frau van Ackeren hat die Ergebnisse dann am Ende nochmals zusammengeführt.

Aus meiner Perspektive hat es sich bewährt, Arbeitsphasen und Inputphasen zu mischen, auch oder gerade wegen 90 angemeldeten Personen. So kamen wir aus meiner Erfahrung an den einzelnen Tischen in gute und auch teils kontroverse Diskussionen zu den Herausforderungen, die auf allen Handlungsebenen liegen. So wurde schnell deutlich, dass es um mehr als nur eine Lehrveranstaltung zum Thema Digitalisierung geht. Interessant fand ich die Idee, auch in der Lehrer*innenbildung stärker als bisher mit individuellen Schwerpunktsetzungen zu arbeiten, eine Idee, die schon auf dem Podium mit den Studierenden anklang. Warum sich also nicht innerhalb der Lehrer*innenbildung (bewusst) spezialisieren, anstatt alles machen zu müssen, was hinsichtlich der vielen Schwerpunktthemen gar nicht geht. Ich denke, hier können wir das Statement aus den Begrüßungsvorträgen aufnehmen, dass Schule – und ich ergänze – auch Lehrer*innenbildung deutlich flexibler werden muss.

Im Nachgang werden wir diese Diskussionen nun zusammenfassen und in einem Whitepaper aufarbeiten. Ebenso laden wir Hochschulen ein, Ihre Projekte und Projektideen zur Diskussion zu stellen. Wer Lust hat, an diesem Whitepaper mitzuschreiben oder wer sein QLB-Projekt gerne vorstellen möchte, ist herzlich eingeladen und kann gerne mit mir Kontakt aufnehmen.

Ein anderes, nicht neues, aber wichtiges Thema brachte dann in seinem sehr amüsant gehaltenen Einführungsvortrag Hans Anand Pant auf die Agenda: Das Thema der Kooperation in der Schule.

Dabei stellte er eine aktuelle Studie vor, die aus meiner Perspektive nochmals schonungslos offenlegte, wie es um die Kooperation innerhalb der Schule bestellt ist:

 

Ich meine, hier brauchen wir mehr Anstrengung, die schon in der Lehrer*innenbildung anfangen muss. Mit den OERlabs haben wir gerade versucht, ein aktuelles Thema auch unter Perspektive der Kooperation anzudenken, aber hier brauchen wir noch mehr Konzepte, die ein gewandeltes Verständnis auch des Berufs Lehrer*in deutlich machen.