Heute hatte ich das Belegexemplar des Buches „Forschungsorientierung und Berufsbezug im Studium. Hochschulen als Orte der Wissensgenerierung und der Vorstrukturierung von Berufstätigkeit“ im Briefkasten. Herausgegeben von Peter Tremp widmen sich alle Beiträge im Buch dem Spannungsfeld Forschungsorientierung und Berufsbezug. In der Zusammenfassung heißt es:
Mit dem Bologna-Prozess wurden verstärkt berufsbezogene Inhalte für die Universitätsstudiengängen gefordert. Unter dem Stichwort der Employability implementierten die Universitäten die entsprechenden Inhalte in den Studiengängen. Parallel dazu sollen auch die forschungsorientierten Aspekte eines wissenschaftlichen Studiums vermittelt werden. Diese Anforderungen teilen die Curricula in wissenschaftliche und berufsbezogene Inhalte.
Wie lässt sich beides verbinden und in harmonisierte Studienangebote umsetzen? Die Autoren des Sammelbands diskutieren diese didaktischen Herausforderungen unter der Prämisse, dass ein Studium Forschungsorientierung und Berufsbezug gleichermaßen braucht.
Neben allgemeinen hochschuldidaktischen Fragestellungen rund um den Bereich werden in der zweiten Hälfte des Buches verschiedene Disziplinen, die eine besondere Herausforderung im Berufsbezug aufweisen: die Medizin, die Rechtswissenschaft, die Geisteswissenschaft und auch die Lehrerbildung.
Ich habe mich der Lehrerbildung gewidmet. Ziel war es für mich, die verschiedenen Formen forschenden Lernens in der Lehrerbildung nochmals zu ordnen und zusammenzuführen.
Ziel der Lehrerinnen- und Lehrerbildung ist die Entwicklung professioneller Lehrpersonen. Damit mäandern Ansprüche an die Ausbildung von Lehrpersonen zwischen denen eines Studiums und eines Berufs. Der folgende Artikel gibt einen kurzen Überblick über den Bezug von Berufs- und Forschungsorientierung in verschiedenen Phasen des Lehramtsstudiums. Dazu wird das Konzept Forschendes Lernen für die Lehrerinnen- und Lehrerbildung entfaltet und sowohl zu unterschiedlichen Professionalisierungsverständnissen als auch zur Struktur der Lehrerinnen- und Lehrerbildung in Bezug gesetzt. Plädiert wird für die Umsetzung verschiedener Formen Forschenden Lernens in allen Phasen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung, um zum einen die Kompetenz zur kritischen Rezeption von For- schungsbefunden für die pädagogische Praxis zu erhöhen und zum anderen die in Formen Forschenden Lernens enthaltene Reflexion immer wieder aufzunehmen und für die jeweilige Handlungspraxis fruchtbar zu machen.
Quelle: Schiefner-Rohs, M. (2015). Forschendes Lernen in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung: Möglichkeiten der Verbindung zwischen Hochschule und Schule sowie Theorie und Praxis. In: Tremp, P. (Hrsg.). Forschungsorientierung und Berufsbezug im Studium (S. 173-193). Bielefeld: Bertelsmann Verlag.