Gefangen im Medium

Ein Begriff, der mich schon lange verfolgt, ist der des Mediums. So liegt es unter anderem daran, dass ich zum einen Mediendidaktik immer als eines meines Aufgabengebietes hatte, zum anderen aber auch viel in interdisziplinären Teams gearbeitet habe. So bin ich  in vielen Situationen immer wieder über den Begriff des Mediums gestolpert, der mir an vielen Stellen nicht angemessen oder zu einengend schien, angefangen in Lehr-Lernsituation, über didaktische Beratungen bis hin zum gesamten Bereich des E-Learnings. Mir kam es an vielen Stellen vor, als würde einfach alles als Medium bezeichnet: von der Sprache über die Luft bis hin zu Presse, Computer und Internet, selbst die Lehrperson wird zum Mediums – und dementsprechend vage blieb mir der Begriff.
Nun bin ich, neben den von mir bisher favorisierten Artikel von Torsten Meyer auch auf einen Artikel von Thomas Mock gestossen, der sich mit dem Medienbegriff nochmals von einer anderen, nämlich aus kommunikations- und medienwissenschaftlicher Seite nähert. Dabei geht es ihm nicht darum, eine neue Definition zu liefern, sondern

eine Vielzahl unterschiedlicher, bereits bestehender Ansätze zum Begriff vergleichbar zu machen und zusammenzufassen, um auf dieseWeise, wenn schon nicht zu einer Vereinheitlichung des Medienbegriffes, so doch »wenigstens« zu seiner Präzisierung beizutragen. (S. 197)

Dabei unterscheidet Mock zwischen der Verwendung des Begriffs Medium „als Mittel der Wahrnehmung, als Mittel der Verständigung, als Mittel der Verbreitung sowie als Form von Kommunikation“ (S. 197) und kommt somit zu folgender Ãœbersicht:

Diese Aufgliederung würde es in manchen Diskussionen brauchen, zumindest um zu klären, um welche Form des Mediums es eigentlich genau geht – vor allem, wenn man interdisziplinär zusammenarbeitet und dementsprechend oft auch Ãœbersetzungsleistungen erbringen muss 😉

Quelle: Mock, T. (2006). Was ist ein Medium? Eine Unterschiedung kommunikations- und medienwissenschaftlicher Grundverständnisse eines zentralen Begriffs. Publizistik, 51(2), 183-2000.