GMW 2013 – mein Blick zurück

Nun ist sie schon einige Tage vorbei, die GMW 2013, und ich muss rückblickend auf die Woche sagen: Sie war eine aus meiner Perspektive sehr gelungen. Nicht nur das schöne Wetter, auch eine perfekt organisierte Tagung bescherten mir zwei tolle Tage in Frankfurt. An dieser Stelle sei noch einmal recht herzlich dem gesamten Organisationsteam um studium digitale gedankt, die für eine entspannte und sehr anregende Atmosphäre sorgten. Auch die Umsetzung des Webauftritts mit der Möglichkeit der Beteiligung, die ConfApp und der Tagungsband im Vorfeld waren sehr gelungen. Neben einem Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern und damit einhergehenden, vielseitigen Gesprächen gab es inhaltlich für mich Einblicke in aktuelle Diskussionen, die nicht nur von der MOOCmania geprägt waren, sondern auch einen Überblick über den aktuellen Stand von E-Learning in der Hochschule gaben.

Einen kurzen Blick möchte ich in unserem Workshop werfen, der mehr Teilnehmende anzog, als wir erwarteten. Das produktorientierte Format und die Vermischung von Inhalt und Form waren für die Teilnehmenden durchaus herausfordernd, und umso freut es mich, dass sich alle auf das „Experiment“ eingelassen haben und bis zum Schluss mit uns zusammen gearbeitet haben. Dabei wurde zum Schluss des Workshops vor allem nochmals das Format diskutiert, und wir bekamen einige Hinweise, was man verändern kann, aber auch Zustimmung zum Weiterdenken. So sind die Texte der einzelnen Gruppen im Rahmen des Workshops fertig geworden und werden nun von uns zusammengeführt und durch Studierende gelayoutet. Zur Veröffentlichung werden wir dann ein PDF auch auf der zum Workshop gehörigen Website zugänglich machen.
Doch was nehme ich neben dieser Erfahrung eines produktorientierten, offenen Formates mit? Mein Eindruck ist, dass gerade diese Formate der Auseinandersetzung neben einem Einlassen der Teilnehmenden auch eine Reflexion über das benötigen, was gerade gemacht wird. Ich denke, wir haben in diesem Workshop eine Menge gelernt, jedoch offenbart sich dieses nicht auf den ersten Blick. So war vielleicht mancher Umweg zwar auf den ersten Blick nicht zielführend, öffnete aber, gerade durch die Produktorientierung, nochmals eine andere Perspektive auf das Thema: So beispielsweise die Diskussionen um die verschiedenen Zielgruppen, von Hochschullehrpersonen, über Lehrerbildner oder aber auch Schülerinnen und Schüler. Vor allem bot der Workshop aus meiner Perspektive die Chance, das eigene Verständnis von Lehre zu reflektieren, vor allem der inhärente Aspekt von Eigenverantwortung und Partizipation, die zwar als Bildungsziele von vielen Dozierenden geschätzt werden, in der Umsetzung aber auch Fragen aufwerfen, beispielsweise nach den Lernmomenten oder den Lernzielen, die erreicht werden sollen, aber nicht hergestellt oder vorhergesagt werden können. Neben diesen Metareflexionen boten die einzelnen Ansätze der Fördermöglichkeiten und deren Verortung in unserer Grafik Diskussionspotenzial, auch über den Workshop hinaus.

Rückblickend auf die GMW freut mich besonders, dass das Thema der Lehrerbildung an vielen Stellen sichtbar wurde und auch ein eigener Slot am Dienstag zustande kam, in dem aus unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema geschaut wurde. Allerdings, so mein Eindruck, ist das Verständnis digitaler Medien in der Lehrerbildung doch ein eher werkzeughaftes bzw. blieb stark an der Oberfläche. So wurde vom Einsatz von E-Portfolios berichtet und ein Medienkompetenz-Training für Lehramtsstudierende vorgestellt. Von einer Durchdringung auch in der Lehrerbildung oder der Reflexion pädagogischen Handelns in einer von Medien geprägten Welt war allerdings noch wenig zu spüren. Auch die Keynote von Larry Johnson thematisierte nur eingeschränkt die gesellschaftlichen/pädagogischen Veränderungen durch Medien, auch wenn die Hinweise auf neue Trends durchaus Diskussions- und Reflexionspotenzial im Kontext von Medien und Hochschule boten. So werde ich die von ihm aufgeworfenen Trends nächstes Semester zum Anlass der Konfrontation nehmen, um mit Lehramtsstudierenden zusammen zu fragen, was die Entwicklungen für Lehren und Lernen in Bildungsinstitutionen heißen und wie Bildungsräume in Schule und Lehrerbildung gestaltet werden können, um Medienbildung ermöglichen.

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