Die Bedeutung informellen Lernens für den Kompetenzerwerb im Arbeitsprozess wird spätestens seit dem 1990er Jahren breit diskutiert und erforscht. Einen besonderen Schub hat die Auseinandersetzung zusätzlich durch die Nutzung  digitaler Medien am Arbeitsplatz bekommen. Insbesondere Social Media wecken große Erwartungen an die Unterstützung informellen Lernen im Arbeitsprozess.
Ein Projekt, dass sich im Verbund mit 17! Partnern mit der Unterstützung informellen Lernens mit digitalen Medien im Arbeitsprozess beschäftigt nennt sich Learning Layers Mit  Andreas Schmidt und Christine Kunzmann aus dem Projektteam habe ich mich heute über das Projekt unterhalten. Dabei haben wir festgestellt, dass sich die Fragen, Probleme und Herausforderungen in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren wenig verändert haben. Im Projekt möchte man jetzt am Beispiel der Medizin und der Baubranche Lösungen zur technischen Unterstützung informellen Lernens erarbeiten. Dabei sollen die sonst getrennt voneinander betrachteten Bereiche der pädagogischen Begleitung, des Austauschs und kognitiver Schema miteinander in Verbindung gebracht werden (vgl. Abb. Quelle)
Ausgehend von diesem Grundkonzept werden im Projekt technische Anwendungen entwickelt. Ziel ist es dabei nicht eine! Lösung zu entwickelt, sondern viele offene Lösungen, die an die spezifischen Bedürfnisse adaptiert werden können. Die Ansätze und Prototypen können in der Open Design Library auch schon angesehen und kommentiert werden.
Eine Anwendung ist „Reflect„, ein sprachbasiertes Tool, dass aus dem medizinischen Kontext heraus entwickelt worden ist. Das Tool stellt Reflexionsfragen, die in Text umgewandelt werden. Es unterstützt damit nicht nur Reflexionsprozesse, sondern auch deren Dokumentation. Der Gewinn für das informelle Lernen und die Innovation liegen dabei nicht im Tool, sondern wie es im Kontext eingesetzt wird. Und das kann jeder kostenlos ausprobieren.
Ich finde den Ansatz der kleinen Tools sehr interessant. In einem anderen Projekt mit IT-KMU sind wir auch auf kleine Reflexions-Tools gestoßen, die in den Unternehmen selbst entwickelt wurden. Der Gedanke, dass sich die Unterstützung des informellen Lernens im Arbeitsprozess auf „Lernspots“ fokussiert, lohnt sich sicherlich noch mal aufzugreifen (siehe hier).