Kompetenzfeststellung im Betrieb

Nachdem nun der „Informelle Blog“ eingestellt ist, werde ich an dieser Stelle weiter zum informellen Lernen bloggen. Dazu auch gleich ein erster Beitrag, eine Rezension, zu einem Sammelband von Dieter Münk und Eckart Severing (Hrsg.). Theorie und Praxis der Kompetenzfeststellung im Betrieb:

Thema und Entstehungshintergrund

Mit der zunehmenden Beachtung informellen Lernens für die berufliche Kompetenzentwicklung wurden in den letzten Jahren auch verstärkt Verfahren der Erfassung und Bilanzierung von Kompetenzen außerhalb traditioneller Formen der Prüfung und Zertifizierung entwickelt und diskutiert. Als Ergebnisse dieser Auseinandersetzung sind eine Reihe von Publikationen erschienen, die den Status Quo der Auseinandersetzung in Theorie und Praxis resümieren. Dazu gehört auch der von Dieter Münk (TU Darmstadt) und Eckart Severing (Universität Erlangen-Nürnberg, fbb Nürnberg) herausgegebene Sammelband, der auf einem Workshop der Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz basiert und Beiträge der Berufsbildungsforschung zur Kompetenzfeststellung im Betrieb versammelt.

Aufbau

Die Publikation umfasst 13 Beiträge, die in die Bereiche

  • „Methoden der Kompetenzfeststellung“,
  • „Kompetenzfeststellung in Organisationen“ und
  • „Kompetenz und Lernort Betrieb“

gegliedert sind.

Eingeführt wird der Sammelband durch Beiträge von Dieter Münk & Thomas Reglin, John Erpenbeck und Eckart Severing, die aus unterschiedlichen Perspektiven das Thema einleiten und den Forschungsstand strukturiert darstellen, sowie zentrale Herausforderungen der Kompetenzfeststellung im betrieblichen Umfeld benennen. Dabei wird, wie auch in vielen weiteren Beiträgen dieses Sammelbands, die Frage der Kompetenzdefinition angesprochen. Als Ergänzung zur Einführung würde ich den Beitrag von Klaudia Haase empfehlen, der einen sehr guten Überblick über die Praxis der Kompetenzfeststellung in Europa bietet.
Wie im einleitenden Beitrag von Münk und Reglin schon angedeutet wird, fokussiert der Band auf die Perspektive der Berufspädagogik, schließt aber auch andere Disziplinen und Sichtweisen mit ein. Die Unterschiedlichkeit der Perspektiven und Forschungsansätze, die bei Sammelbänden oft zu einem Verlust an Stringenz der Themenbearbeitung führen, kann an dieser Stelle durchaus auch als Qualitätsgewinn bewertet werden, da hierdurch die Breite unterschiedlicher Verfahren und Ansätze deutlich wird.

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Quelle

Dieter Münk, Eckart Severing (Hrsg.) (2009): Theorie und Praxis der Kompetenzfeststellung im Betrieb. Bielefeld: W. Bertelsmann.