Rezension „Berufliche Bildung in Zeiten des Wandels“

Sammelbände erfordern von den Herausgbenden sehr viel Aufwand, um die Beiträge aufeinander abzustimmen und eine durchgehend hohe Qualität sicherzustellen. Angesichts der Qualität vieler Sammelbände muss man feststellen, dass dieser Aufwand oft nicht betrieben wird. Oft fängt es schon bei der Auswahl der Autoren an. Böse Zungen würden behaupten, dass Sammelbandbeiträge gut sind, um die persönliche Publikationsliste zu füllen. Entsprechenden Gewicht haben sie in der Regel auch bei der Bewertung der wissenschaftlichen Leistung. Dies soll kein allgemeines Urteil über Beiträge in Sammelbänden sein, da diese auch sehr gut sein können. In der Regel zieht sich diese Qualität jedoch nicht durch alle Beiträge eines Bandes, was zu der oben beschriebenen Bewertung führt.

Ich bin daher kein ausgesprochener Freund von Sammelbänden und umso mehr freue ich mich dann, mal einen zu lesen, der von einer durchgehend hohen Qualität ist. Dazu zählt:

Klaus Birkelbach u.a. (Hrsg.) (2010): Berufliche Bildung in Zeiten des Wandels. Festschrift für Rolf Dobischat zum 60. Geburtstag. Schneider Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler.

Der Sammelband umfasst 23 Beiträgen von Personen, die Rolf Dobischats Wirken begleitet haben. Sie wurden aufgefordert, sich aus ihrem jeweiligen Arbeitsbereich mit dem Wandel „in und zu Bildung zum Beruf am Beginn des 21. Jahrhunderts“ auseinanderzusetzen. Darunter sind viele bekannte Vertreter der Berufs- und Erwachsenenbildung, wie Lipsmeier, Faulstich, Pätzold, Dehnbostel, Tippelt u.a.

Da viele Themen der aktuellen (Berufs-)Bildungsdiskussion angesprochen werden, bietet das Buch eine ansprechende Lektüre, um sich in einzelnen Facetten zu vertiefen, als auch eine Metaperspektive einzunehmen und sich, wie Axel Bolder im abschließenden Kapitel zu fragen, „was eigentlich das Systematische ist, an den Veränderungen“.

Das Buch bietet angesichts der Vielfältigen Entwicklungen und zahlreichen bildungspolitischen Initiativen die Möglichkeit zum Innehalten und zur Justierung der persönlichen Sichtweisen. Das Buch ist sei damit allen ans Herz gelegt, die angesichts der aktuellen Veränderungen nach Orientierungspunkten suchen.

Vollständige Rezension unter http://www.socialnet.de/rezensionen/10706.php