Sprechstunde über Facebook? Lehrer und das Web 2.0

Heute habe ich den Hinweis auf die neue Bitkom-Studie zum Thema Schule und Web 2.0 erhalten und gleich voller Neugier mal reingschaut. Im großen und ganzen sind Lehrer sehr gut mit Medien ausgestattet, so das Ergebnis, und haben auch eine positive Einstellungen gegenüber „neuen“ (da steht wirklich mal wieder neuen) Medien. Wenig überraschend hingegen finde ich den Einsatz von Computern zur Unterrichtsvorbereitung oder die Art und Weise, wie Medien im Unterricht genutzt werden (hier überwiegen darbietende und rezpeptive Formen, aktive Auseinandersetzungen finden weniger statt). Besonders erwähnenswert sind für mich die Aussagen, die Lehrer hinsichtlich des Einsatzes von Social Networks treffen:

Knapp die Hälfte der Lehrer (48 Prozent) ist der Meinung, dass durch die Diskussion der Schüler in sozialen Netz- werken der Unterricht unterstützt werden kann. Dem stimmen insbesondere junge Lehrer bis 40 Jahre deutlich zu (64 Prozent). Gut ein Drittel der Lehrer (34 Prozent) sehen auch in der Diskussion zwischen Schülern und Lehrern in sozialen Netzwerken eine unterrichtsunterstützende Funktion der Online-Plattformen. Dieser Ansicht sind deutlich häufiger Männer (41 Prozent) als Frauen (28 Prozent). Weitere 26 Prozent der Lehrer denken, dass die Bereitstellung von Informationen (Videos, Dokumente etc.) in sozialen Netzwerken den Unterricht unterstützen kann. Ein Viertel der Lehrer (26 Prozent) kann sich hingegen gar nicht vorstellen, dass soziale Netzwerke den Unterricht in jeglicher Form unterstützen können. Die Skepsis überwiegt bei Lehrern über 50 Jahren (47 Prozent). Dagegen sehen nur 7 Prozent der Lehrer unter 40 Jahren in sozialen Netzwerken keinerlei Nutzen für den Unterricht.

Bisher eher mit negativen Äußerungen hinsichtlich dem Nutzen von Social Networks durch Lehrpersonen vertraut, erstaunt mich dieses Ergebnis. Fast die Hälfte der Lehrer, die angeben, Social Networks als Diskussionsinstrument mit schulischen Themen zu? Das empfinde ich als recht hoch, ebenso wie die Einschätzung, dass ein Drittel der Lehrpersonen den Mehrwert in einer Diskussion mit Schülern sehen. Dies würde ja bedeuten, dass sich Schüler und Lehrer in Social Networks wirklich treffen. Sollten sich Social Networks an der Schule schon so etabliert haben, dass Lehrer und Schüler darüber in Kontakt treten? Nach dem Motto: Hausaufgabenbesprechung bei Facebook und SchülerVZ? Hier war ich in der Tat überrascht. Von daher interessiert es mich umso mehr, was bei unseren eigenen Forschungen im Herbst zutage treten wird (Bericht folgt).

Comments

Bin auch mal zur Schule gegangen. Jahrgang 1060. Bisher habe ich nicht einen Lehrer von damals in irgendeinem sozialen Netzwerk wiedergefunden. Vielleicht hab ich nicht richtig gesucht… ? Die meisten Schulen haben heute eine Webseite… Lerninhalte könnten online gestellt werden. Hier könnte man Twitter und Facebook integrieren um Diskussionen in Gang zu bringen.
schöne Grüße aus dem Emsland.

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