Studierendenbefragung formelles und informelles E-Learning

Studierende, die unbekannte Klientel!? Obwohl es mittlerweile einige Studien zur Mediennutzung von Studierenden gibt, ist die Frage danach, was die Google-Generation nutzt und will noch immer nicht zufriedenstellend beantwortet. Vielleicht ist es auch einfach der Dynamik der Zeit geschuldet, dass Antworten nur kurze Halbwertzeiten haben und die Unsicherheit darüber, welche Fähigkeiten und Bedürfnissen  Studierende charakterisieren, zu einem Dauerzustand wird. Gleichzeitig ist es angesichts der schnellen technologischen Entwicklungen, die auch Auswirkungen auf das Lernen an den Hochschulen hat, unabdingbar geworden die Entwicklungen zeitnah zu erfassen, um darauf adäquat reagieren zu können. Ein genaues Monitoring dieser Entwicklungen für E-Learning-Serviceeinrichtungen an Hochschulen daher unabdingbar.

Vor diesem Hintergrund hat das E-Learning Center der Universität Zürich beschlossen, die 2007 durchgeführte Befragung zur technischen Infrastruktur von Studierenden (Studierendenbefragung 2007) erneut durchzuführen. Das Fokus der Untersuchung wurde dabei verändert, so dass die Ergebnisse nur begrenzt zu vergleichen sind. Während 2007 vor allem die technische Infrastruktur der Studierenden im Mittelpunkt stand, waren die Fragestellungen in der aktuellen Untersuchung breiter angelegt und bieten so eine gute Grundlage für die strategische Entwicklung des E-Learning an der Universität Zürich (UZH).

Die Auswertung der Daten zeigte u. a., dass

– die Studierenden über eine moderne technische Infrastruktur verfügen. So besitzen 89% der Studierenden der UZH einen Laptop, der bei über der Hälfte (59%) nicht älter als zwei Jahre ist. Fast ein Drittel (30%) nimmt ihn jedoch nie mit an die Universität, 7% tun dies hingegen regelmässig.

– fast alle Studierenden (98%) einen privaten Internetzugang verfügen. 96% der Studierenden gehen täglich ins Internet, wobei dort vor allem der Konsum von Inhalten im Mittelpunkt steht. 40% der Studierenden erstellen aber auch mindestens ein Mal pro Woche Inhalte oder leisten z.B. Beiträge in Wikis oder Diskussionsforen.

– als Anwendungen privat von allem E-Mail, Social-Networking-Plattformen (z.B. Facebook) und Wikis (z.B. Wikipedia) im Mittelpunkt stehen. Weblogs, Podcasts, Chatrooms und Diskussionsforen hingegen weniger genutzt werden.

– fast alle Studierenden (95%) bereits Erfahrungen mit der Nutzung eines Learning-Management-Systems haben und fast ebenso viele mit elektronischen Kursunterlagen (92%). Mit etwas Abstand dazu haben 74% schon elektronische Selbsttests- und Ãœbungen genutzt, 54% Wikis und 49% Diskussionsforen. Vorlesungsaufzeichnungen wurden von 42% der Studierenden im Rahmen ihres Studiums an der UZH bereits angesehen. Im Gegensatz dazu haben nur sehr wenige Studierende bereits Werkzeuge zur Unterstützung virtueller Kommunikation und Kollaboration eingesetzt.

Einen Bericht zu den Ergebnissen ist hier zu finden

Quelle:
Rohs, M. (2008). Studierendenbefragung 2008: Ergebnisbericht. E-Learning Center, Universität Zürich. Im Internet: http://www.elc.uzh.ch/news/studierendenbarometer2008/UZH-Studierendenbefragung_E-Learning_2008.pdf