Vorschau Learntec 2010

Vor ca. einem halben Jahr wurde ich gefragt, ob ich auf der kommenden Learntec im Rahmen des Bildungsforums die Session Berufliche Bildung und Berufsausbildung moderieren möchte. Ich habe dieses Angebot gerne angenommen … und dann kamen die Fragen. Das Thema ist an sich so gross, dass es schon allein aufgrund der Fülle möglicher Projekte und Referenten schwierig ist etwas auszuwählen. Auf der anderen Seite gibt es ein paar Hypes, wie z.B. Twitter, die schon von den Kolleg/innen thematisiert werden. Was also tun? Ich habe mich entschieden, ein spezielles aber praktisch doch sehr relevantes Thema zu diskutieren: Arbeitsprozessorientiertes E-Learning in der Berufsausbildung.

Im Vergleich zur Weiterbildung scheint mir die Berufsausbildung im E-Learning doch sehr vernachlässigt, was zumindest die öffentliche Aufmerksamkeit anbelangt. Dies verwundert mich ein wenig, da doch gerade in der Ausbildung die jungen Menschen sitzen, denen grosse Affinität zur Computernutzung nachgesagt wird. Vielleicht liegt es daran, dass der Bereich der Ausbildung nicht so attraktiv ist, wie der der Weiterbildung (zumindest finanziell). Vielleicht gibt es aber auch noch andere Gründe, über die ich hier aber nicht weiter spekulieren möchte.

Aber nicht allein aus dem Grund der gering(er)en Aufmerksamkeit und der eventuell vorhandenen Potentiale für E-Learning in der Ausbildung habe ich diesen Bereich fokussiert, sondern auch weil die vielbeschworene Notwendigkeit der Verbindung von Aus- und Weiterbildung genau hier anfängt. Denn nicht nur das Arbeiten, sondern auch das Lernen wird in der Ausbildung trainiert. Wenn wir davon ausgehen, dass die Ausbildung nur der Beginn permanenter Weiterbildung ist, müssen genau hier die Grundlagen für dieses Weiterlernen gelegt werden. Und dies betrifft auch den (effizienten) Umgang mit den Möglichkeiten des E-Learning.

Weiterbildung heisst aber mehr und mehr Lernen im Arbeitsprozess. Sei es aufgrund der hohen Dynamik des berufsrelevanten Wissens oder aus lerntheoretischen Gründen. Dabei geht es nicht um einen allgemeinen Paradigmenwechsel, sondern um eine kontext- und zielspezifische Verbindung formell-organisierten und informell-erfahrungsorientierten Lernens.

Und gerade dies ist für die Ausbildung elementar: Die Verbindung theoretisch erworbenden Wissens in der Berufsschule und die Anwendung dieses Wissens in der Berufspraxis. Anhand mehrerer Beispiele zum arbeitsprozessorientieren E-Learning in der beruflichen Ausbildung soll daher die Brücke zur Weiterbildung geschlagen werden. Dafür habe ich eine – wie ich finde – interessante Mischung von Referent/innen gewinnen können. Gemeinsam möchten wir beleuchten, was in der Praxis sehr gut funktioniert, wo aber auch die Grenzen des E-Learning im Arbeitsprozess sind.

PROGRAMM (online)
Bildungsforum, 4.02.2010, 10-12 Uhr

E-Learning im Arbeitsprozess: Was geht – was geht nicht?
Dr. Daniel Stoller-Schai, UBS, Zürich
Kompetenzwerkst@tt Elektrohandwerk – Arbeitsprozessorientierte Lernsoftware für die Ausbildung zum Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik
Prof. Dr. Sönke Knutzen, Technische Universität Hamburg-Harburg / Prof. Dr. Falk Howe, Institut für Technik und Bildung, Universität Bremen
Selbstorganisiertes Lernen in der Ausbildung mit Web 2.0
Petra Krüger, Deutsche Telekom, Berlin
Theorie-Praxis-Kopplung mit neuen Medien
Markus Schäfer, Berufskolleg des Märkischen Kreises, Iserlohn

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