Manfred Spitzer hat sich wieder zu Wort gemeldet, diesmal in der Weltwoche. Nachdem er in der Kinderaula des SWR einen sehr guten Podcast-Beitrag (Audio Skript) geliefert hat, hat er in der Weltwoche mal wieder grandios argumentiert:
"Der wirtschaftliche Erfolg eines Landes hängt letztlich vom Bildungsniveau ab, und das Bildungsniveau steht in direktem Zusammenhang mit dem Fernsehkonsum." … "Die Kenntnisse gehen runter wie ein Fahrstuhl. Warum? Weil Bildschirm- und Medienkonsum für unsere Kinder und Jugendlichen heute nach dem Schlafen die zweithäufigste Tätigkeit überhaupt ist." … "Sie können an jeder Studie irgendetwas zu Recht kritisieren, aber es fuchst mich, wenn man die überwältigende Tendenz all dieser Untersuchungen einfach ignoriert. Dass Fernsehen dumm, dick und gewalttätig macht, ist die plausibelste Geschichte, die man aus all den Daten lesen kann." … "Auch der Computer tut der geistigen Entwicklung der Jüngeren nicht gut. Ich rate davon ab." … "Was Kinder und Jugendliche lernen müssen, lernen sie viel besser ohne Computer." … "Ein gutes Buch ist als Lernmittel dem Internet haushoch überlegen." … "Der Lehrer ist nicht nur nicht ersetzbar, er wird durch die weltweite Verfügbarkeit von Informationen eigentlich erst besonders wichtig." … "Während die Schüler immer wieder behaupten, sie hätten grossen Schulstress, sind sie rein physiologisch kurz vor dem Tiefschlaf, ihre emotionale Beteiligung ist vollkommen am Boden. Am Nachmittag dagegen vor dem Bildschirm gehen die Emotionen rauf und runter, aber die Kinder sagen, sie würden sich dabei entspannen." … "Ich bin ein neugieriger Mensch und hoch motiviert, die Bildungslandschaft zu verändern. Ich schaffe das alles auch deshalb, weil ich keine Minute vor dem Fernseher vergeude.
Quelle: Back, A. (2006). Newsletter E-Learning 5/2006, 6. Jahrgang