JIM Studie 2007 | Schwerpunkt Web 2.0

Die neue JIM Studie 2007 ist erschienen. Interessant sind z.B. folgende Daten:

Gerätebesitz Jugendlicher im Alter von 12-19 Jahren:

Quelle: mpfs / JIM-Studie 2007, Angaben in Prozent

Basis: alle Befragten (n=1.204)

Auch die Medienbschäftigung in der Freizeit ist interessant. Täglich bzw. mehrmals pro Woche nutzen Jugendliche folgende Medien:

Quelle: mpfs / JIM-Studie 2007, Angaben in Prozent (Basis: alle Befragten (n=1.204))

 

Für mich interessant war allerdings folgender Schwerpunkt:

Die neuerdings unter dem Schlagwort „Web 2.0“ diskutierten Aspekte der Internetnutzung – Einstellen von Fotos und Videos, Austausch in Newsgroups oder die Bereitstellung eigener Inhalte („user generated content“) – sind zum Teil schon seit langem Bestandteil der jugendlichen Online-Nutzung und wurden auch schon in vorhergehenden JIM-Studien dokumentiert. Der aktuellen Diskussion Rechnung tragend, wird die Nutzung von „Web 2.0“ in der vorliegenden JIM-Studie differenzierter dargestellt.

Folgendermassen sieht die Web 2.0 Nutzung durch Jugendliche aus:

web20.jpg

Ein Viertel der jugendlichen Internetnutzer beteiligt sich aktiv am „Web 2.0“ und produziert mindestens mehrmals pro Woche eigene Inhalte, sei es durch das Einstellen von Bildern, Videos, Musikdateien oder das Verfassen von Beiträgen in Blogs oder Newsgroups. Fast jeder dritte Junge und jedes fünfte Mädchen mit Interneterfahrung trägt so regelmäßig zum „Web 2.0“ bei, besonders aktiv sind die 14- bis 17-Jährigen. Der Bildungshintergrund der Jugendlichen spielt hierbei keine Rolle. (Quelle: JIM Studie 2007, S. 42)

Das hört sich doch eigentlich alles ganz positiv an und scheint in das Bild der «Net Generation» zu passen. Ein paar Sätze später wird dann allerdings erheblich eingeschränkt:

bekanntheit.jpg

Wie die Untersuchung konkreter „Web 2.0“-Angebote zeigt, werden diese aber vor allem passiv genutzt. So haben beispielsweise 78 Prozent der Internetnutzer schon einmal etwas in der „Web 2.0“-Enzyklopädie Wikipedia gesucht, aber nur vier Prozent haben aktiv Einträge verfasst. Ähnliches gilt für die Videoplattform „YouTube“, hier hat immerhin schon jeder zehnte jugendliche Internetnutzer einmal ein Video eingestellt, drei Fünftel nutzen diese Seite jedoch nur passiv und schauen Videos an.

Interessanterweise scheint das Thema virtuelle Welten noch nicht bei den Jugendlichen angekommen zu sein:

Daneben zeigt sich, dass der Medienhype um „Second life“ an den jugendlichen Internetnutzern weitgehend vorbeigeht. Lediglich vier Prozent haben diese Parallelwelt im Netz schon einmal besucht, 38 Prozent kennen diese Plattform nur dem Namen nach und mit 58 Prozent hat mehr als die Hälfte der Jugendlichen im Zuge der Befragung zum ersten Mal von „Second life“ gehört. Die Sorge, dass sich Jugendliche in dieser virtuellen Welt und damit den Bezug zur Realität verlieren, ist heute eher unbegründet. (Quelle: JIM 2007, S. 43)

Die gesamte Studie gibt es hier zum Download.