Medienpädagogik und mobiles Lernen

Auf den Seiten der Pädagogischen Hochschule Zürich findet man Aufzeichnungen aktueller Vorträge von Medienpädagogen zum Thema Mobiles Lernen:

  • Ben Bachmair  zu Mobile Learning «Bildung in der mobilen Kultur – Bildungstheoretische Antworten der Schule mit Blick auf das Handy»
  • Ben Bachmair entwickelt einen kultur- und bildungstheoretischen Hintergrund für die Analyse von jugendkulturellen und schulbezogenen Handy- und YouTube-Aktivitäten. Dabei legt er besonderen Wert auf das Konzept «Aneignung» und verortet es im Spannungsfeld von vorgegebenen Strukturen und subjektiven Handlungsmöglichkeiten. Er plädiert dafür, dass Schule handy- und Internetbezogene Medienkompetenzen anerkennt, übersetzt und – soweit möglich – integriert. (Quelle: PHZH)

  • Klaus Rummler zu Mobile Learning «Soziale Segmentierung und die Nutzung von Mobiltechnologie»
  • Klaus Rummler betrachtet verschiedene soziale Milieus in bezug auf sozio-ökonomische Lage und allgemeine Werthaltungen und analysiert ausgewählte Geschmackskulturen in Bezug auf ihr Medienhandeln und ihre Distinktionsbedürfnisse. Dabei geht er auch auf ein konkretes Fallbeispiel ein. (Quelle: PHZH)

  • Horst Niesyto zu «Selbstausdruck Jugendlicher in YouTube»
  • Horst Niesyto zu «Soziale Ungleichheit und Aufgaben der Medienbildung»
  • Horst Niesyto geht grundlegend auf das Konzept «soziale Ungleichheit» ein, betont benachteiligende Bedingungen in lebensweltlichen Kontexten und skizziert Aufgaben für die Medienbildung. (3.7.08)
    > Artikel von Horst Niesyto zu: «Digitale Spaltung – digitale Chancen. Medienbildung mit Jugendlichen aus benachteiligenden Verhältnissen» (2002). (Quelle: PHZH)

  • Heinz Moser zu «Digital Divide in den Zeiten von Web 2.0 und Social Networks»
  • Heinz Moser differenziert Ungleichheiten in Bezug auf Gerätebesitz und Gerätezugang einerseits und unterschiedliche Umgangsweisen und Nutzungskompetenzen andererseits. (Quelle: PHZH)

Überdies hinaus gibt es die Videos und Präsentationsfolien auch zum Download.

Ich finde es immer wieder spannend, wie die Diskussionen im Bereich (schulischer) Medienpädagogik und E-Learning die gleichen Themen behandeln, aber zum Teil ganz anders argumentieren und fokussieren. An diesen Videos wird es an verschiedenen Stellen deutlich.

Comments

Vielen Dank für diesen wertvollen Hinweis.
Die wirklich spannenden Videos zeigen – in meinen Augen – deutlich, dass Sie mit ihrer These, dass sich der Begriff „ELearning“ aufgrund der zunehmenden Verschmelzung von kulturellen Distinktionen im privaten und schulischen Raum erübrigen wird, sehr richtig liegen.
Und zustimmen kann ich hinsichtlich der unterschiedlichen Argumentaion und Fokussierung auch, wenn ich mir den Vortrag von Bachmair ansehe: Wow – so kann man die Sache auch sehen!
Für mich kommt dann auch immer noch ein anderer Aspekt hinzu: Wenn ich mir vorstelle, wie weit ich solche Vorträge in die Vergangenheit zurückschieben könnte, ohne dass man den Vortragenden als komplett fantastisch aburteilen würde, muss man feststellen, dass diese Zeiträume immer enger werden – selbst, wenn es Bachmair gelingen mag, Humbold ins Boot zu holen. Damit geht dann einher, dass sich private und technische Welten deutlich schneller verändern als schulische Welten und ich – um das zweite spannende Video von Moser hinzuzunehmen – ich den „digital divide“ gar nicht innerhalb der technischen Entwicklung selber sehe, sondern in der Kluft, die sich zwischen Lebens- und Lernwelten auftut.
Ich bin jedenfalls sehr froh, gerade heute mein Referendariat und meinen Start in den Lehrerberuf zu machen, denn ich glaube so viel, wie sich gerade bewegt oder bewegen lässt, gab es schon lange nicht mehr. Und wir sind mitten drin!

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