Metadenken

Social Software beschäftigt mich nun schon seit einiger Zeit. In vielen (kritischen) Gesprächen werde ich oft gefragt, was es denn nun bringt, dass auch Lieschen Müller einen Podcast produziert, oder Max Meier einen Blog hat. Oft antworte ich, dass es um den partizipativen und demokratischen Charakter von Social Software geht. Die Nutzung der Software ist so einfach geworden, dass es nun jeder brauchen kann. Oft entstehen dort neue Impulse und Denkrichtungen. Weiterhin ist es für Menschen, die sonst eher wenig Lobby haben oder in der Community noch nicht so fest etabliert sind, eine Möglichkeit, Ihren Gedanken eine Form zu verleihen, die von allen wahrgenommen werden kann. Auf der anderen Seite steigt aber so die Flut von Informationen im Netz ums unendliche an. Ich sehe es bei der Pflege meiner Blog- und Podcastabos. Es werden wöchentlich mehr, weil man immer wieder einen interessanten Aspekt erblickt, den man im Auge behalten möchte. Eine Fähigkeit, die mit der Entwicklung von Social Software und damit der Potenzierung von Informationen immer wichtiger ist, ist Medienkompetenz, wobei ich diese nicht nur technisch fasse, sondern sie für mich als Hauptelemente Fähigkeiten wie kritisches Denken und Bewertungs-/Selektionskomptenz beinhaltet. Welche Informationen sind für mich wichtig? Brauche ich dieses Wissen noch? Was kann ich ignorieren? Ich habe manchmal das Gefühl, dass dieses "Metadenken" oft mehr Zeit in Anspruch nimmt als das "richtige Denken".