Reflexion über PowerPoint

Schon lange wollte ich dieses Post schreiben, kam bisher aber nicht dazu. Ich hatte hier ja schon mal über PowerPoint und Denkstrukturen berichtet. Nun versuchte ich, für einen Workshop die Folien mal ohne Spiegelstriche und Bullet Points zu machen. Das stellte sich anfangs als viel schwieriger heraus als gedacht. Man musste wirklich viel mehr überlegen, und vor allem sich mit jeder Folie wirklich klar sein, warum diese wichtig ist und was man dazu sagen möchte. Schon mal ein grosser Pluspunkt aus meiner Sicht, denn man ist gezwungen, sich wirklich mit dem Inhalt auseinander zu setzen, anstatt die Hauptaussagen auf eine Folie zu notieren und diese dann „vorzulesen“.

Als zweites grosses Element kamen die Bilder hinzu. Die Suche nach Bildern ging eigentlich recht schnell, sobald man eine Vorstellung hatte, wie man bestimmte Dinge visualisieren möchte. Dieses Nachdenken war die eigentliche Arbeit. Dabei half es mir, sich vieles als Geschichte vorzustellen, noch nicht so sophisticated wie Beat 😉 , aber immerhin: ich habe die Seminarteilnehmenden mit auf eine Wanderung durch das Gebiet Mediendidaktik und Web 2.0 genommen, und so hatte ich genug Metaphern, die man schön bebildern konnte: z.B. Rüstzeug, Wanderkarten, Rast, versteckte Pfade, usw.

Mein Fazit: Die Präsentation kam aus meiner Sicht bei den Teilnehmenden sehr gut an. Die intensive Beschäftigung bei der Erstellung hat auch mir geholfen, mich mit dem Thema noch weiter auseinander zu setzen. Allerdings würde ich solch eine Präsentation nur dann halten, wenn ich in dem Thema 100% sicher bin.

Update 21.07.2008

Comments

mandy und WO ist jetzt die präsentation ??????

Liebe Mandy

Du hast mir ja schon mündlich davon erzählt 🙂 Jetzt wo ich die Präsentation sehe frage ich mich drei Dinge:

a) Sind es nicht etwas sehr viele (zu viele) Bilder?
b) Wird die Metapher allenfalls nicht überstrapaziert, d.h. können immer wieder „neue “ Bildmetaphern“ für neue Themen gefunden werden?
c) Und: Spannend wäre ein Vergleich: dasselbe Referat einmal mit Bildern einmal mit Spiegelstrichen und Bildern und einmal nur mit Spiegelstrichen – wäre ev. ein spannendes Quasi-Experiment…

Was meinst du?

Herzlich, Kathrin

Hallo Kathrin

Spannende Fragen. Meine Antworten:

Von c) würde ich absehen. Ich finde Experimente in diesem Rahmen nicht zielführend (siehe bisherige Medienvergleichsexperimente, sog. Horse-Race-Forschung)

Es könnten natürlich immer wieder neue Metaphern gefunden werden, allerdings habe ich ja im Vortrag schon das „Problem“, das es immer wieder neue Technologien waren, die ich vorgestellt habe. So hat die Metapher für mich einen verbindenden Charakter gehabt, einen Rahmen, der alles ein wenig zusammenhielt, so dass man sich nicht in Einzelthemen verirrt. Richtig konsistent habe ich es auch nicht gemacht, aber immerhin war es ein Anfang 😉

Nun zu deiner Frage der (zu) vielen Bilder: Das ist zum einen denk ich eine Geschmacksfrage, zum anderen auch einer Speicherfrage (die ganze Präsentation ist letztendlich richtig gross). Für mich als eher „visuellen“ Typ war es keine grosse „Beeinträchtigung“, mir helfen vielmehr die Verknüpfung von Bild und Aussage (vgl. Blended Learning). Aber es könnte durchaus sein, dass es Leute auch nervt. Da kann ich nicht für mein Publikum sprechen.

Liebe Mandy

Stimmt – mit solchen Experiment findet man wahrscheinlich keine brauchbaren Resultate; habe ich mir zu wenig genau überlegt.

Ich fand deine Bildwahl übrigens sehr anregend und denke, dass es viele visuellen Typen anregen wird. Ich überlegte mir lediglich, ob die Botschaften besser haften bleiben oder nicht… aber dies kann uns eine auf diesem Gebiet spezialisierte Kognitionspsychologin sicher einmal erklären resp. einige Untersuchungen präsentieren. Jedenfalls hast du mich angeregt, auch einmal in diese Richtung zu experimentieren! Danke 🙂

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