web 2.0 – Kommt der zweite Internet-Boom?

fragt sich die Zeit hier und interviewt Tim O’Reilly, den Erfinder des Begriffs Web 2.0:


ZEIT:Blogger schreiben meistens nicht in ihrer Freizeit, sondern betreiben es als Geschäft oder als Teil ihrer Karriereentwicklung. Die Geschäftsmodelle, von denen Sie reden, leben hingegen von freiwillig und kostenlos abgegebenen Beiträgen und Kommentaren. Darunter gibt es zwar Perlen, aber sie sind in dem ganzen Mist kaum zu finden.

O’Reilly:Na und? Wir haben zum Beispiel eine Analyse der Rezensionen bei Amazon.com durchgeführt. Dabei kam heraus, dass die Zahl der Benutzerrezensionen viel besser den Verkauf eines Buches vorhersagen konnte als ihr Inhalt. Es war egal, dass 95 Prozent der Benutzerrezensionen Müll sind. Ein Buch, das 100 Rezensionen erhält, wird sich besser verkaufen als eines mit nur 80.[…]ZEIT: Dieses Geschäftskonzept lässt sich aber nicht unbegrenzt ausdehnen. Wir können nicht unsere Tage damit verbringen,
Rezensionen für alle möglichen Produkte zu verfassen.
O’Reilly: Noch leben wir in einer Welt, in der Menschen die meisten Daten erzeugen, indem sie auf ihren Computern etwas tippen. Für künftige Geschäftsmodelle werden Sensoren einen großen Teil solcher Daten bereitstellen. Das kann das GPS-Ortungssystem in Ihrem Auto sein. Autoversicherer haben ein großes Interesse an
solchen Informationen. .