Neues Projekt „Erfahren ins Netz 2.0“

Ältere Menschen gehören im Internet immer noch zur Minderheit. Insbesondere dann, wenn es um die Nutzung von Web 2.0-Anwendungen geht. Ein Projekt, dass sich dem Ziel widmet, älteren Arbeitnehmern Web 2.0-Anwendungen näher zu bringen, muss deshalb durchaus als ambitioniert bezeichnet werden. Wird als Zielgruppe dabei noch die öffentliche Verwaltung gewählt, kann man angesichts der vorherrschenden Vorurteile über ältere Beamte und Verwaltungsmitarbeiter/innen, durchaus von einem gewissen Erfolgsrisiko des Projekts sprechen – oder auch von einer besonderen Herausforderung.
Man kann es aber auch ganz anders sehen, z.B. als Beitrag zur Demokratie, wenn aus dem Projekt Initiativen entstehen, die die Idee des E-Government/Government 2.0 vorantreiben, und damit die Transparenz und Wahrnehmung von Mitbestimmung bei kommunalen Entscheidungen unterstützen. Oder wenn es einfach eine direkte und bessere Kommunikation zwischen Bürger und Ämter ermöglicht. Dafür gibt es bereits schon eine Reihe von Beispiele, wie z.B.:
a) Bonn – Spitzenreiter im kommunalen Web 2.0 – klar 😉
b) Märker/Brandenburg – auch klar 😉
c) Bürgerhaushalt Berlin/Lichtenberg
Mit dem Projekt „Erfahren ins Web 2.0“ möchte nun das Kommunale Rechenzentrum Niederrhein die Qualifizierung älterer Beschäftigter in Sachen Web 2.0 unterstützen. Warum gerade Ältere? Nimmt man an, dass jüngere Mitarbeiter kompetenter in Bezug auf Web 2.0 sind, wäre es notwendig, gerade bei Älteren diese Defizite aufzuholen. Das dies so ist, müsste allerdings zunächst belegt werden. Ältere Mitarbeiter sind längst keine so homogene Zielgruppe – sowohl bezüglich der Motivation als auch der Lernleistung – wie es oft angenommen wird. Daher ist es dem Proejkt wichtig, diesen Vorurteilen entgegenzutreten und ältere Mitarbeiter zu den Treibern von Web 2.0 zu machen und so auch deren Wertschätzung und Akzeptanz zu untersützen.
Die Erfahrungen aus der ersten Qualifizierungsrunde sind dabei durchaus positiv und lassen  – allen Unkenrufen zum trotz – doch auf einen Erfolg des Projekts hoffen.
Zur Unterstützung wird im Projekt noch eine wissenschaftliche Hilfkraft im Umfang von 10h/Woche für die nächsten 10 Monate gesucht. Bei Interesse kann man sich hier melden.

Aktuelle Informationen zum Projekt im dazugehörigen Blog

Und hier noch eine spannende Studie zu Web 2.0 in der öffentlichen Verwaltung in Berlin & Brandenburg