PodcastDay 2007

Zum zweiten Mal fand gestern in Köln der Podcastday statt, ein Kongresstag rund um das Podcasting. Im Vergleich zum letzen Jahr hatte ich aber den Eindruck, dass dieser viel kleiner war und für weniger Furorte Furore 😉 gesorgt hat.
Folgende Themen waren vorgesehen:

– Podcastformate der Zukunft – Podcasting und die Renaissance des Wortes
– Internetvideos – Motor für IPTV?
– Social Software Goes Corporate
– Citizen Journalists – Demokratisierung oder Qualitätsrisiko?
– Blogs und Podcasts als Kommunikationskanal für Werbung und Sponsoring
– Audio- und Video-Lernen – die Zukunft des Educast

Im Panel «Social Software Goes Corporate» wurde vom Social Software Einsatz im Unternehmensbereich berichtet. Bei SAP und BASF wird Social Software vor allem zur internen Kommunikation eingesetzt. Podcasting gibt den Experten im Unternehmen eine Stimme. Dabei hat Web 2.0 Auswirkungen auf die Unternehmenskommunikation und die Unternehmenskultur. Plötzlich werden Hierarchien aufgehoben, Themen werden zentriert und diskutiert, jede Meinung ist gleich wichtig, egal, von wem sie kommt.
Podcasting ist dabei im Gegensatz zu Unternehmenskommunikation eine authentische Kommunikation, erlaubt Feedback, gibt Einsicht in Arbeitsprozesse und sorgt für Transparenz innerhalb von Unternehmen. Zentrales Element stellt dabei die Klärung der Kommunikationsziele dar. Oft geht es darum, die eigene Kompetenz sichtbar zu machen. Podcasting wird bei SAP vor allem als kostengünstiges, skalierbares Tool zum Wissenstransfer innerhalb des Unternehmens gesehen. Interessanter Nebensatz: SAP nutzt Twitter bei Konferenzen.

Zum Thema « Audio- und Video-Lernen –Die Zukunft des Educast» habe ich einen Einblick in die Podcast Landschaft der Universität Zürich gegeben.
Alan Greenberg (apple) referiert in diesem Panel über Podcasting im Hochschulkontext. Er geht davon aus, das im Jahr 2009 bereits 80% der Studierenden mobile Technologie zum Lernen nutzen.
Folgende Einsatzszenarien stellt er für Podcasts im universitären Kontext vor:

  • Student → teacher: music, debates, homeworks, usw.
  • Teacher → student: learning material, assets, pdf, slides, usw.
  • Student → student: Musik, …
  • Administration → student: timetables, announcements, dean messages, cafeteria,
  • Administration → prospects: virtual tours, courses, prospectus
  • Alumni → content: Network, Insights, Employment, mentoring
  • Industry → university: Recruitment, internship, usw.

Markus Ketterl stellt die Podcasts an der Universität Osnabrück vor. Dort werden Podcasts auch in unterschiedlichen Kontexten eingesetzt. Interessanterweise gleichen sich die Evaluationsergebnisse der Universität Zürich und der Universität Osnabrück hinsichtlich des Nutzen von Podcast durch die Studierenden. Einen Überblick über die Podcasts der Universität Osnabrück gibt es hier.

Dennoch ging das Thema «EduCast» ein wenig unter, zumal es nicht unbedingt das Publikum hatte, das an diesen doch sehr speziellen Podcasts interessiert wäre. Vielleicht wäre es besser, eine solche Veranstaltung entweder autonom zu veranstalten oder an einen pädagogischen Kongress anzubinden.

Insgesamt fand ich es eine spannende Veranstaltung, obwohl ich mir im Panel etwas mehr Diskussion gewünscht hätte.

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